Auftraggeber | Creafonds AG |
Jahr | 2024 |
Rangierung | 1. Preis |
Architektur |
LANDSCHAFTSKONZEPT
Das Landschaftskonzept zielt darauf ab, die vorhandenen Freiraumstrukturen optimal zu nutzen und durch die Einführung zweier neuer Freiraumachsen zugänglich zu machen. Die obere Achse wird als fünf Meter breite Spielstrasse gestaltet, die neben der Funktion als Feuerwehrzufahrt auch für Umzüge und Anlieferungen genutzt werden kann und die Dächer der Häuser der mittleren Reihen erschliesst. Diese Strasse wird gleichzeitig zum zentralen Treffpunkt für die Bewohner, da die Hauseingänge direkt an sie angeschlossen sind.
Die untere Achse hingegen ist Fussgängern vorbehalten und wird in einer minimalen Breite befestigt. Um dennoch die notwendige Feuerwehrerschliessung zu gewährleisten, werden zusätzliche Flächen mit Rasengittersteinen ausgestattet, die bei Bedarf belastbar sind, ansonsten aber grün bleiben. Diese Achse erschliesst ebenfalls die nutzbaren Freiflächen auf den Dächern der Gebäude.
Die Dächer selbst werden als einzige ebene Freiflächen im Bereich des Perimeters gestaltet und genutzt und bieten vielseitige Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Durch eine Kombination aus intensiver und extensiver Bepflanzung entstehen auf diesen für die Vegetation Extremstandorten sowohl Schatten als auch ökologische Vielfalt. Ein durchdachtes Regenwassermanagement sorgt dafür, dass das anfallende Regenwasser gezielt den Grünflächen auf den Dächern zugeführt wird, was sowohl die Vegetation fördert als auch die Entwässerungssysteme entlastet.
Die steileren Hangbereiche des Grundstücks bleiben aufgrund der Topografie grösstenteils der Natur vorbehalten. Hier entstehen wertvolle Habitate und Biodiversitätsflächen durch die Anordnung von Baum- und Strauchgruppen. Der Stadelbach, der das Grundstück durchquert, wird in seinen natürlichen Lauf zurückgeführt und mit einer naturnahen Bepflanzung aus Sträuchern und Bäumen versehen, was sowohl die ökologische Qualität des Gewässers als auch das Landschaftsbild verbessert.
Der nördlich ankommende Fussweg wird über die Parzelle den Hang hinuntergeführt und schliesst am neuen Ankunftsplatz vor dem Empfangsgebäude der Heimet AG an die Bürgenstockstrasse an. Ein System aus Treppen und kleinen Stützmauern schafft immer wieder kleine Aufenthaltsplätze und Aussichtspunkte, die zum Verweilen einladen. Er bietet denBewohnern und Besuchern eine zusätzliche und landschaftlich reizvolle Erschliessung des Geländes.
Bitzi Ennetbürgen
Neues Wohn-Quartier am Bitzi-Hang
PROJEKT
Am Fusse des Hangs und am Übergang zum Dorfzentrum entsteht ein neues Quartier für eine durchmischte Bewohnerschaft verschiedener Altersgruppen. Das vorliegende Projekt lässt alle zukünftigen Bewohner gleichermassen an den grossartigen Qualitäten der Lage partizipieren, in dem es allen Wohneinheiten Südausrichtung und einen unverstellten Blick auf Dorf und Landschaft verleiht. Trotz der erzielten, baulichen Dichte, wird dabei der natürliche Charakter und Ausdruck des Hangs erhalten und über die Schaffung einer Vielzahl öffentlich zugänglicher Aufenthaltsorte für Bewohner und die Gemeinde erlebbar gemacht.
Zwei horizontale Wegachsen gliedern den Perimeter am Hang in drei erschlossene Niveaus, auf die sich insgesamt 14 Wohngebäude verteilen. Die klare Ordnung und regelmässige Reihung der Baukörper schafft Kontinuität in Bezug auf die örtliche Bebauungsstruktur des Hangs. Die Vielseitigkeit und Varianz der Gebäudeformen gliedert die Überbauung zugleich in städtebaulich lesbare Gruppierungen und sorgt bewusst für Facettenreichtum innerhalb der Ordnung. Auf diese Weise entsteht eine lebhafte und identitätsstarke Quartierstruktur, die im Aussenraum über ein grosses Angebot von gemeinschaftlich genutzten Aufenthalts–, Aktivitäts– und Rückzugsräumen verfügt und viel Potenzial für Begegnung und Gemeinschaft unter der durchmischten Bewohnerschaft bereit stellt.